Die Literaturtage Rapperswil Jona fanden dieses Jahr zum 12. Mal statt und gehören inzwischen zum kulturellen Selbstverständnis der Stadt.
Darüber, was Literatur denn eigentlich ist, wird seit eh und je gestritten. Sie ist so vielseitig, wie ein Wälzer und so verschieden, wie die Menschen in einem Multikulti-Quartier einer Grossstadt. Für die einen ist sie die Summe alles Geschriebenen, für andere verströmt sie einen elitären Beigeschmack.
Literatur fasziniert, rüttelt auf, macht betroffen, hilft uns zu entspannen und lädt zum Träumen ein. Auch wenn einige Ketzer lästern, Journalismus sei unlesbar und Literatur werde nicht gelesen.
Die Literaturtage Rapperswil Jona beweisen das Gegenteil. Seit 1997 von Daniela Colombo, Marianne Hegi und Lucia Studerus Widmer alle zwei Jahre organisiert – erst in der Alten Fabrik und seit dem Umbau im KunstZeughaus – gab es in all diesen Jahren weder personelle noch grössere konzeptionelle Änderungen. Die Idee besteht darin, Menschen aller Generationen Literatur näherzubringen. So findet immer freitags eine Lesung für Schulklassen statt und am Samstag/Sonntag-Nachmittag, parallel zur Lesung, eine Veranstaltung für Kinder. Bis 2009 lag der Fokus bei den Samstagsautoren auf ostdeutscher Literatur. 20 Jahre nach dem Mauerfall änderte sich dies. Es werden jedoch nach wie vor ostdeutsche SchriftstellerInnen eingeladen. Teil des Programmes ist immer auch die szenische Lesung eines Briefwechsels.
Die meisten Autorinnen und Autoren werden von fachkundiger Seite in einem kurzen Einführungsreferat literaturwissenschaftlich, aber verständlich, vorgestellt. Höhepunkte gab es viele: Volker Braun, Durs Grünbein, Martin Walser, Marcel Beyer, Ulrich Plenzdorf, Judith Hermann, Ingrid Noll, Urs Widmer oder dieses Jahr, zur Eröffnung der Literaturtage, Donna Leon, im Schloss Rapperswil.
Die KulturMarke wurde anlässlich der Eröffnung am Freitag, 15. März 2019, 19.45 Uhr im Rittersaal übergeben.
Literaturtage 2019 Rapperswil-Jona